Montag, 29. September 2014

Engländer und Chinesen

In den abschliessenden Tagen in Kuala Lumpur habe ich einige der grossen Sehenswürdigkeiten besucht. Allen voran der Merdeka (=Freiheit) Square, wo 1957 die Unabhängigkeit von den Briten ausgerufen worden war. Das Verwaltungsgebäude unten wurde von mehr als 100 Jahren in dieser Jungelstadt gebaut, deren Name "schlammiger Zusammenfluss" bedeutet.





Der Spotted Dog ist ein Club nach englischem Vorbild aus den ersten Tagen der Kolonialzeit. Er liegt ebenfalls am Merdeka Square. Lange Zeit war er ausschliesslich Männern vorbehalten. Inzwischen ist er moderner geworden, und die Frauen dürfen auch Mitglieder werden, jedoch können die Briten nicht ganz von ihren Traditionen lassen, und so ist die Bar hier weiterhin eine strikte Männerdomäne.



Viele Chinesen sind über die Jahrzehnte nach Kuala Lumpur gekommen, um ihr Glück zu finden und haben sich hier Wohlstand erarbeitet. In Chinatown, versteckt in einer schmalen Seitengasse, liegt dieser farbenfrohe Tao-Tempel.





Die Aussicht vom mehr als 400 m hohen KL Tower ist eindrücklich und lässt erahnen, wie gross diese Stadt ist.



Zum Abschluss haben wir köstlich chinesisch gegessen und anschliessend die Wassershow bei den Petronastowers angeschaut.


Nun verabschiede ich mich von meinen lieben Gastgebern und von dieser Stadt, die mir sehr gefällt, und fahre nach Malakka.


Rätsel 3


Wieviele Skydiver sind in diesem Post sichtbar?

Sonntag, 28. September 2014

Eintauchen in den Markt und den Himmel

Nach einem feinen Abendessen in einer spannenden Runde von Expats aus 3 verschiedenen Kontinenten wurden wir am nächsten Morgen von der strahlenden Sonne an einem aussergewöhnlich klaren Himmel mit Fernsicht geweckt.


Oder war es nicht eher ein Geräusch das uns weckte? Ein leichter Knall in beinahe regelmässigen Abständen? Teilweise mit einem vorausgehenden Schrei verbunden? Ein Blick zum KL-Tower gegenüber verschaffte Klarheit: Das Skydiver-Festival war in vollem Gange und einer nach dem anderen stürzte sich wagemutig in die Tiefe, um dann gerade noch rechtzeitig den Fallschirm aufzureissen. Etwas mulmig konnte einem vom Zuschauen schon werden, allerdings war hier das Risiko eines Unfalls deutlich geringer als an einer Schweizer Steilwand oder einem Fjord im Süden Norwegens.


Nach diesem ersten Highlight am Morgen früh ging es los in ein entfernteres Quartier der Stadt, um den Pudu-Market zu entdecken. Dicht drängte sich Marktstand an Marktstand und es wurden allerlei Lebensmittel feilgeboten. Zum Teil konnten die Hühner aus einem Käfig ausgewählt werden, zum Teil waren die Fische noch am zappeln. Viel Fleisch wurde auf den Tischen zerteilt und den entsprechenden Geruch und die Rufe der Händler an die potentiellen Kunden kann sich die Leserschaft bestimmt lebhaft selbst ausmalen.
Wurde der Gestank zu penetrant, dann war ein Abstecher zu einer Früchteauslage eine willkommene Wohltat. Die kichernden Frauen, mit denen ich mich auch ohne Englischkenntnissen auf ihrer, oder Malaykenntnissen auf meiner Seite, prima verstand, liess meine Unkenntnis ihrer bunten Ware noch mehr kichern.


 





Mit einem Rucksack voller frischer exotischer Früchte verliess ich den Markt. Anschliessend machte ich mich in einem etwas heruntergekommenen Shoppingcenter auf Schnäppchensuche und fand viele neue Eindrücke, das eine und andere kleine "Juwel", sowie das Tongkat Ali - "Blöterliwasser", das sich als nach Urwald schmeckend, aber nicht wirklich  fein, und im Nachhinein - Wikipedia sei dank - als Energydrink und als Bio-Viagra herausstellte.
Zurück im Zentrum sprang mir ein Schild ins Auge, das möglicherweise auf einen schweizer (Hals-Nasen-) Ohrenarzt hinweist. 


Mit dem Springen ging es weiter. Die Skydiver schienen unermüdlich und liessen sich sogar zu viert in die Tiefe fallen. Ein gemütlicher Abend mit Aussicht auf die verrückten Kerle rundete den Tag ab.






Rätsel 2


Das aktuelle Rätsel: Welche Früchte sind auf dem untersten Marktbild sichtbar?


Freitag, 26. September 2014

Batu Höhlen

 Am folgenden Tag fuhr ich zu den Batu Höhlen. Das sind sehr hohe, mit einem Dom vergleichbare Kalksteinhallen voll von eindrücklichen Gesteinsformationen, die mein Kletterherz höher schlagen liessen. Die Haupthöhle ist ein hinduistisches Heiligtum.  Den Weg dorthin müssen sich die Gläubigen und die Touristen zuerst verdienen auf einer steilen Treppe (im Gegensatz zum Vortag ist hier der Sport obligatorisch). Oben angelangt gibt es mehrere kleine Tempel und Heiligtümer zu bestaunen. Als ich oben war, spürte ich plötzlich jemanden kräftig an meinem Rucksack zerren. Erschreckt wandte ich mich sofort um, und sah gerade noch einen Affen davonspringen. Diese Tierchen lauern in der ganzen Anlage. Sie sitzen ruhig da und schauen unschuldig in die Luft, aber sobald etwas essbares lockt, packen sie es frech und klettern flink weg. Wenn sie dann noch ihre Zähne zeigten, sind sie ganz schön respekteinflössend.







Auch eine Tour in die "Dark cave" habe ich unternommen. Hier ging es mit einer Höhlenführerin, einer Lampe in der Hand und einem verkehrt herum aufgesetzten Baustellenhelm auf dem Kopf auf einem Pfad zu einem Spaziergang ins Dunkle. Engstellen wie im solothurer Nidlenloch gab es keine zu passieren und auch Steinschlaggefahr bestand nicht. Nun mag der Leser / die Leserin sich wundern, wozu dann die Kopfbedeckung dient. Die Lösung findet sich an der Höhlendecke: Sie ist voll von Fledermäusen, die ihr natürliches "Geschoss" ungeniert auf die zweibeinigen Höhlenbesucher plumpsen lassen.
Nach der Tour empfing ein prasselnder Tropenregen - wie wie oft am Nachmittag - die Höhlengänger. Er versprach nicht, weniger zu werden. Ich stieg im Schutze der Rucksackhülle die Treppe hinunter und machte mich auf den Rückweg mit dem Monorailzug. Der öffentliche Verkehr ist in der Stadt ist gut ausgebaut. Besonders fasziniert mich das Ticketsystem: Ähnlich einer Skikarte werden die Fahrten berührungslos von einer Prepaidkarte automatisch abgebucht. Für das ordentliche Benehmen unterwegs (siehe Nr. 5) sorgt eine entsprechende Verbotstafel.


Der ÖV wird aktuell stark ausgebaut, da auf den Strassen schlicht ein grosses Chaos herrscht und zu den Stosszeiten viel Stau herrscht.
Für Fussgänger, die eine Strasse überqueren wollen, bewähren sich ein paar Tips:
1. Grüne Strassenampel bedeutet, dass die Autos von der anderen Seite als üblich heranrasen, da Linksverkehr herrscht.
2. Rote Strassenampel bedeutet, dass vielleicht trotzdem Autos fahren.
3. Mopeds fahren farb-unabhängig.


Das Wetter ist heiss und schwül, da kommt hie und da eine Abkühlung im Pool sehr gelegen.



Rätsel 1: Schilder


Unterwegs bin ich auf ein paar witzige Schilder gestossen. Meine abschliessende Rätselfrage für euch: Wo wurden sie aufgenommen?

Nr. 1 - Ovomaltinefarbig


Nr. 2 - Barbiepink


Nr. 3 - Bombastisch


Nr. 4 - Free




Anhang



Beweisstück zur ersten These (siehe Kommentare)

Schmetterlinge und Plackereien

Nun bin ich bereits seit ein paar Tagen in Kuala Lumpur und habe mich gut eingelebt. Ich mag diese Stadt sehr. Erste Eindrücke habe ich nun gewonnen, viele Fotos geschossen und neben dem Unterwegssein und Entdecken ein paar ruhige Momente gefunden, um euch davon zu erzählen.
Nun aber zum Anfang. Am Flughafen in Kuala Lumpur hat Christa mich abgeholt. Sie und ihr Mann haben mich zu sich eingeladen. Nach der langen Reise hatte ich mich sehr gefreut, dass sie mich erwarteten, mir vieles in dieser fremden Stadt zeigten und mich an ihrem Leben hier in Malaysia teilhaben liessen. Auf dem Weg vom Flughafen habe ich einen ersten Eindruck von Kuala Lumpur - oder KL wie man hier gerne sagt - erhalten: Viele Menschen von malaiischer, chinesischer, indischer und langnasiger Abstammung, dicht gedrängt im öffentlichen Verkehr und noch viel dichter gedrängt im Strassenverkehr.
Vom Flughafen fuhren wir mit dem Monorail - sozusagen das KL-Trämmli. Dessen "Hauptbahnhof" liegt in einem riesigen Shoppingcenter. Wobei ich das Wort riesig in einem späteren Blog vielleicht relativieren werde, da in den nächsten Tagen ein Besuch in einenem für malaysische Verhältnisse tatsächlich grossen Einkaufscenter geplant ist.
Sowieso ist die Stadt eine Hochburg für Shopping - die Centren sind riesig und unzählig. Besonders erwähnens- und fotografierenswert ist die Starhill Galery: Es wirkt wie ein Nobelhotel, nicht wie ein "Einkaufsparadies". Ein Luxusgeschaft reiht sich ans andere und alles ist unglaublich edel gestaltet, bis hin zu den roter-Teppich-Rolltreppen.


Am ersten Abend probierte ich das Nationalgericht Nasi Lemak: Kokosmilch-Reis mit Sambal, Gurke, einem harten Ei und getrockneten Fischchen. Da die Zusätze Chcken oder Beef mir doch etwas zu vertraut tönten, wählte ich "Sotong". Das Essen war prima. Als dann in der Sauce kleine Saugnäpfe auftauchten, schmeckte mir das "Fleisch" plötzlich nicht mehr sehr wie zu Beginn. :- )
Hier ein Bild der köstlichen Strassenversion, in Bananenblätter oder Papier eingerollt und zum Frühstück bei den Malaysern sehr beliebt.


Am folgenden Tag habe ich einen schönen Park mit einem Teich besucht. Es gab ausser mir keine Besucher, abgesehen von den Männern, von denen jeder einen der Picknicktische belegte, indem er seitlich auf der Holzbank lang und das obere Bein auf die Tischplatte legte. Ausgesehen hat es nicht bequem, aber offensichtlich was es ihnen allen wohl und sie waren tief in ihre Siesta versenkt.
Anschliessend habe ich den Schmetterlingspark besucht, wo es nur so wimmelte von diesen schönen, filigranen Tierchen in allen Farben und Grössen. Die Grössten hatten eine Spannweite von 20 cm. Nach dem beschaulichen Rundgang mit vielen Fotos folgten als Kontrastprogramm beim Ausgang Vivarien mit allerlei ekelerregenden (eine Art Hirschkäfer so lange wie ein Ei) und furchteinflössenden (Tausendfüssler mit giftigem Schleim) malaysichen Tieren. Auf dass ich gut träume, wenn ich im Dschungel schlafe!




Gleich neben dem Park befindet sich die nationale Moschee. Der Gebäudekomplex ist sehr gross mit einer eindrücklichen Säulenanlage. Die Moschee an sich ist ein eher umspektakulärer Raum mit Teppich, einzelnen Verzierungen an den Wänden und natürlich vielen Ventilatoren. Strikt sind die Kleidervorschriften: Am Eingang erhalten alle Frauen und auch die Männer mit „bluten“ Beinen ein lila Gewand. Für die Frauen gibts zusätzlich ein Kopftuch.


Erwähnenswert ist zudem die Gesundheitsförderung der Gläubigen: Auf dem Parkplatz befinden sich mehrere Trainingsgeräte für Rumpfbeugen und andere Plackereien. Tatsächlich benutzt wurde keine - was bei einer Temperatur von rund 30°C und über 70% Luftfeuchtigkeit nicht erstaunt.

Samstag, 20. September 2014

Letzte Vorbereitungen

Hier berichte ich über meine Reise durch Südostasien. Gerade habe ich das meiste eingepackt und es gibt erstaunlicherweise noch etwas Platz im Rucksack. Jetzt gehts an die letzten Vorbereitungen, bevor ich am Montag nach Kuala Lumpur abfliege.