Freitag, 26. September 2014

Schmetterlinge und Plackereien

Nun bin ich bereits seit ein paar Tagen in Kuala Lumpur und habe mich gut eingelebt. Ich mag diese Stadt sehr. Erste Eindrücke habe ich nun gewonnen, viele Fotos geschossen und neben dem Unterwegssein und Entdecken ein paar ruhige Momente gefunden, um euch davon zu erzählen.
Nun aber zum Anfang. Am Flughafen in Kuala Lumpur hat Christa mich abgeholt. Sie und ihr Mann haben mich zu sich eingeladen. Nach der langen Reise hatte ich mich sehr gefreut, dass sie mich erwarteten, mir vieles in dieser fremden Stadt zeigten und mich an ihrem Leben hier in Malaysia teilhaben liessen. Auf dem Weg vom Flughafen habe ich einen ersten Eindruck von Kuala Lumpur - oder KL wie man hier gerne sagt - erhalten: Viele Menschen von malaiischer, chinesischer, indischer und langnasiger Abstammung, dicht gedrängt im öffentlichen Verkehr und noch viel dichter gedrängt im Strassenverkehr.
Vom Flughafen fuhren wir mit dem Monorail - sozusagen das KL-Trämmli. Dessen "Hauptbahnhof" liegt in einem riesigen Shoppingcenter. Wobei ich das Wort riesig in einem späteren Blog vielleicht relativieren werde, da in den nächsten Tagen ein Besuch in einenem für malaysische Verhältnisse tatsächlich grossen Einkaufscenter geplant ist.
Sowieso ist die Stadt eine Hochburg für Shopping - die Centren sind riesig und unzählig. Besonders erwähnens- und fotografierenswert ist die Starhill Galery: Es wirkt wie ein Nobelhotel, nicht wie ein "Einkaufsparadies". Ein Luxusgeschaft reiht sich ans andere und alles ist unglaublich edel gestaltet, bis hin zu den roter-Teppich-Rolltreppen.


Am ersten Abend probierte ich das Nationalgericht Nasi Lemak: Kokosmilch-Reis mit Sambal, Gurke, einem harten Ei und getrockneten Fischchen. Da die Zusätze Chcken oder Beef mir doch etwas zu vertraut tönten, wählte ich "Sotong". Das Essen war prima. Als dann in der Sauce kleine Saugnäpfe auftauchten, schmeckte mir das "Fleisch" plötzlich nicht mehr sehr wie zu Beginn. :- )
Hier ein Bild der köstlichen Strassenversion, in Bananenblätter oder Papier eingerollt und zum Frühstück bei den Malaysern sehr beliebt.


Am folgenden Tag habe ich einen schönen Park mit einem Teich besucht. Es gab ausser mir keine Besucher, abgesehen von den Männern, von denen jeder einen der Picknicktische belegte, indem er seitlich auf der Holzbank lang und das obere Bein auf die Tischplatte legte. Ausgesehen hat es nicht bequem, aber offensichtlich was es ihnen allen wohl und sie waren tief in ihre Siesta versenkt.
Anschliessend habe ich den Schmetterlingspark besucht, wo es nur so wimmelte von diesen schönen, filigranen Tierchen in allen Farben und Grössen. Die Grössten hatten eine Spannweite von 20 cm. Nach dem beschaulichen Rundgang mit vielen Fotos folgten als Kontrastprogramm beim Ausgang Vivarien mit allerlei ekelerregenden (eine Art Hirschkäfer so lange wie ein Ei) und furchteinflössenden (Tausendfüssler mit giftigem Schleim) malaysichen Tieren. Auf dass ich gut träume, wenn ich im Dschungel schlafe!




Gleich neben dem Park befindet sich die nationale Moschee. Der Gebäudekomplex ist sehr gross mit einer eindrücklichen Säulenanlage. Die Moschee an sich ist ein eher umspektakulärer Raum mit Teppich, einzelnen Verzierungen an den Wänden und natürlich vielen Ventilatoren. Strikt sind die Kleidervorschriften: Am Eingang erhalten alle Frauen und auch die Männer mit „bluten“ Beinen ein lila Gewand. Für die Frauen gibts zusätzlich ein Kopftuch.


Erwähnenswert ist zudem die Gesundheitsförderung der Gläubigen: Auf dem Parkplatz befinden sich mehrere Trainingsgeräte für Rumpfbeugen und andere Plackereien. Tatsächlich benutzt wurde keine - was bei einer Temperatur von rund 30°C und über 70% Luftfeuchtigkeit nicht erstaunt.

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