Mittwoch, 22. Oktober 2014

Bangkok und der Kondukteur

Eine weite Reise lag vor mir. Zuerst via die typischen Busterminale zu einem zwei Stunden entfernten Bahnhof, und von dort mit dem Nachtzug nach Bangkok. 


Der Nachtzug begeisterte mich sehr. Zur Bettzeit kommt der Kondukteur, baut die Sitze um, klappt die Kanütenbetten herunter, und vor allem bezieht er jedem einzelnen Passagier die Matratze und das Kopfkissen. Ich stieg in mein Hochbett, zog den blauen Vorhang und fiel in einen tiefen Schlaf. Das Bett war bequem, der Wagen ruckelte angenehm und im "Schlafsaal" wars ruhig, so dass ich ganz schön erhohlt am nächsten Morgen erwachte. 



Pünktlich gegen sieben Uhr erreichte der Zug Bangkok. Als ich noch in der Bahnhofshalle war, marschierte plötzlich eine Polizeimannschaft ein, aus den Lautsprecher schäpperte Musik und alle Menschen erhoben sich. Vorne war niemand zu sehen, offensichtlich galt die Ehrerbietung dem übergrossen Gemälde der Königin.


Ich verbrachte den Tag in der Sehenswürdigkeit Nummer eins, dem prunkvoll dekorierten Palast mit dem zugehörigen Tempel mit dem Jadebuddha. Unterwegs lernte ich Barbara und Angela aus München kennen.






 Wir unternahmen eine Bootsfahrt auf dem Fluss, und nachdem wir in einem schicken Hochhaushotel nicht in die Roftop-Bar gelassen wurden, da uns die geschlossenen Schuhe fehlten (vermutlich nicht nur deswegen :), gingen wir in einem Park spazieren. Dort erstaute mich, wieviele Menschen Sport ausüben, vor allem Aerobic in riesengrossen Gruppen (dagegen ist das Kondi im Unisport geradezu familiär) und Joggen scheinen beliebt zu sein. Bisher hatte ich vor allem einzelne Ausländer beim Sport gesehen. Plötzlich hielten alle Läufer inne und blieben am Fleck stehen. Wieder ertönte, was wohl die Nationalhymne ist, aus Lautsprechern, diesmal ohne ein Gemälde in Sichtweite.
Am Abend stieg ich in den Nachtzug und liess mir wieder vom Kondukteur das Bett machen. Die erste Stunde war die Fahrt so holprig, dass ich mehrmals beinahe befürchten musste, aus dem Bett zu fallen. Anschliessend wurde es ruhiger. Offensichtlich hatte ich einen Bummelzug erwischt,der ein paar Stunden Verspätung hatte, so dass ich mir zum Frühstück eine Reissuppe im Zugrestaurant genehmigte und die endlos flache und üppig grüne Landschaft genoss, wo ich zum ersten mal Reisfelder sah. 

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