Von hier nahm ich zusammen mit 6 anderen Touristen eine Fähre nach Mandalay. Über eine Holzplanke stiegen wir auf das Unterdeck ein. Dort lagerten versiedenste Sachen: Gestapelte Säcke, riesige Körbe, Motorräder, unzählige leere Eierkartons und vieles mehr. Auf dem überdachten Oberdeck richteten wir uns mit Bastmatten auf dem Holzboden ein. Direkt neben uns hatte sich eine Gruppe Birmesinnen niedergelassen, die uns neugierig beobachteten - und wir sie - was immer wieder zu Lachern führte. Das Deck war mit rund 50 Einheimischen, darunter auch zwei süsse Kleinkinder, ziemlich voll. Wir genossen das gemächlich-entspannende Unterwegssein. In der Nacht schliefen wir auf den Matten, bis ein Hahn am Ufer oder die Gebete der buddhistischen Nonnen in ihren rosa Gewändern an Bord uns weckten. Tagsüber genossen wir die vorbeiziehende Landschaft, lasen, spielten Karten (die Belgier und Deutschen waren begeistert vom Jassen, das Jonathan uns auf dem Trekking eine Woche zuvor beigebracht hatte) oder plauderten. Langeweile kam nie auf. Die Verpflegung erhielten wir von Frauen, die an den Zwischenstopps auf die Fähre kamen, um Klebereis in Bambusrohren, Currys, Samosa und allerlei Frittiertes feilzubieten. Zudem gab es eine kleine Bordküche.
Diese Fahrt war eines der besonderen Highlights in Myanmar. Das gemächliche unterwegs sein, die Tage und Nächte auf dem Deck, die Mitreisenden, die Eindrücke der Städtchen und Dörfer, wo wir kurz anhielten und natürlich die alte Fähre haben ihren ganz eigenen Reiz.
Die Reise dauert je nach Verhältnissen wohl zwischen einem und drei Tagen. Wir erreichten schliesslich nach zwei Nächten und einem Tag Mandalay.
Unser Lager. Wir Touristen waren schliesslich die letzten Passagiere an Bord. Die grüne Bartheke im Hintergrund ist das Bordrestaurant.
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